Alpendampf Künstlerin

Guten Morgen Lis! Schön, dass du für dieses Gespräch Zeit gefunden hast.
Ich persönlich kenne dich ja schon etwas länger, aber unsere Leserinnen und Leser
kennen, außer deinem wunderschönen Bild das du für Alpendampf gemalt hast, dich
nicht. Vielleicht möchtest du kurz die Gelegenheit nutzen und dich vorstellen?!


Ein wunderbarer Morgen! Schön das wir zusammen kommen. Ich heiße Lis und
arbeite freischaffend als Illustratorin. Im Sommer 2020 habe ich mir meine
“Werkstatt Eden“ ausgebaut. Die befindet sich in Edenland, in der Nähe von
Landshut. Hier entstehen auch Holzskulpturen und Druckgrafiken. Meine Hühner
schenken mir jeden Tag ein Ei und ich versuche mich als Hobby Gärtnerin im
Gemüsebeet.

Kennen gelernt haben wir uns ja in Berchtesgaden, zu dem Zeitpunkt warst du noch
auf der Schnitzschule. Was nimmst du von dieser Zeit an der Schule mit, und was
hat dir die 3 jährige Ausbildung zur Bildhauerin dort gebracht?


Die Schnitzschule hat mich in vielen Bereichen weiter gebracht. Vor allem
handwerklich, künstlerisch aber auch persönlich. Ich habe fürs Leben gelernt. Die
Zeit war wahnsinnig intensiv und auch ein unglaubliches Glück für mich, die
Gelegenheit zu haben, meine Kreativität auch in der bildhauerischen Disziplin zu
fördern.

Die Sinnlichkeit und der Bezug zu den Bergen ist bei dem Bild, das du uns geschenkt
hast, offensichtlich. An welche besonderen Momente denkst du noch gerne zurück,
wenn es um die Alpendampf Heimat Berchtesgaden geht?


Gerade jetzt wo der Frühling kommt, denke ich unweigerlich an die Unmengen
an Bärlauch, die wohl bald in Berchtesgaden sprießen, und vom Königssee bis zum
Lockstein Knofiduft in der guten Luft liegt. Oder an die Schlüsselblumenfelder. Das
klare Wasser. Die starken Bergriesen. Die Ache nach dem Regen. Hach ja und
meinen geliebten Balkon mit malerischem Watzmannblick.

Dein Talent Emotionen in Illustrationen zu verpacken ist unverkennbar. Wann hast
du mit dem Zeichnen angefangen?


Mit dem ersten Stift den ich einigermaßen halten konnte, vielleicht war es auch
Wachsmalkreide. Mit 12 Jahren besuchte ich meinen ersten Aktzeichenkurs und
wagte mich an Selbstporträts. Ich hatte später allerdings immer wieder Hänger und
Pausen was das kreative Schaffen betrifft. Ich war schnell frustriert wenn es mir
nicht gelang, etwas genauso darzustellen wie es in meinem Kopf auszusehen hatte.
Aber ich lernte mit der Zeit, dass es den Menschen dennoch gefiel und dass ich, je
mehr ich zeichne, natürlich besser werde und es immer freier von der Hand geht.

Wenn du dich einem Thema annäherst um es bildlich umzusetzen, wie gehst du da
vor? Machst du eine gründliche Recherche über die verschiedenen
Themenbereiche?


Im Kopf fängt es an, wandert grob auf Skizzenpapier und von da an,... nein. Von
Anfang an sind, bis zur fertigen Reinzeichnung, viele kleine Entscheidungen zu
treffen. Als Illustratorin ist es meine Aufgabe passende und individuelle Bilder zu
erarbeiten, zu experimentieren, und visuell zu denken. Dazu gehört es auch zu
recherchieren. Da nehme ich mir Zeit und setzte mich mit dem Thema auseinander
um authentische Lösungen zu finden.

An welchen Projekten arbeitest du zurzeit? Dürfen wir noch mehr tolle Bilder zum
Thema Dampfen von dir erwarten?


Ich arbeite an allen Ecken und Bereichen. In der Werkstatt plane ich an einem neuen
skulpturalen Leuchtobjekt, ähnlich meines Gesellenstückes. Ebenso entstehen hier
aber auch Frühbeete für meinen Garten, und auch ein Holzdruck ist in Arbeit. Am
Schreibtisch beschäftige ich mich neuerdings mit kleineren Animationen und
Illustrationen im eigenen Interesse. Ein erstes kritzeliges Skizzenpapier mit Ideen für
einen kleinen Alpendampf Comic Strip befindet sich auch auf meinem Tisch.

Im Rahmen deiner Zusammenarbeit für die MCBW, der München Creative Business
Week, wird deine Arbeit auch vorgestellt. Auf welche Werke bist du besonders stolz,
und wie ist diese Zusammenarbeit zustande gekommen?


Besondere Freude bereiten mir meine Kinderbuchillustrationen. Es ist schon etwas
ganz besonderes, ein gedrucktes Buch mit den eigenen Bildern, in den Händen zu
halten. Gemeinsam mit dem Autor Rainer Zehentner stellten wir im Rahmen der
MCBW unser Buch “Hannah“ vor. Auf das bin ich ganz besonderes Stolz, denn die
Geschichte ist so wunderbar schön, und es freut mich riesig das Rainer mit den
Zeichnungen so zufrieden ist. Er sagt, ich hätte genau die Bilder gemalt die er beim
Schreiben im Kopf hatte. Zu der Zusammenarbeit kam es, da Rainer mit der Autorin
meiner ersten Kinderbuchillustration, Geheimnisgeschichten Band 4 von Helga
Castellanos, bekannt ist und anscheinend haben ihm da meine Bilder gefallen.

Vielen lieben Dank für die Einblicke, die du uns in diesem Gespräch gewährt hast.
Wir wünschen dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg mit deiner Arbeit.

 

Mehr zu Lis arbeit findest du auch auf ihrem Instagram Account oder auf ihrer Webseite:https://werkstatt-eden.de/

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